Bei den günstigen Whiskeys aus den
Diskontern ist es nicht immer einfach, an Informationen zu kommen. Mit etwas
Geduld und Recherche findet man trotzdem ein paar Details. Die Trinkstärke
von 40 % Vol. ist für den Whiskey im
Massenhandel nicht unüblich. Die Lagerdauer ist leider unbekannt, da es sich
aber um einen Bourbon handelt, ist dieser zumindest vier Jahre im Fass gereift.
Als Fass wird klassischer Weise ein Neues aus amerikanischer Weißeiche verwendet.
Und ein Bourbon wäre kein Bourbon, wenn er nicht aus Kentucky kommen würde.
Nosing:
Die Bernsteinfarbe macht schon mal einen guten Eindruck im Glas. Das Eichenholz
der Fässer ist im Nosing unverkennbar. Dazu mischt sich eine Note von Kaffee, Lebkuchen
und weihnachtlichen Gewürzen. Eine Spur von getrockneten Apfelringen,
Zitronenschale und Karamell lasen sich ebenfalls erahnen. Wer etwas Fantasie
aufbringt, dem steigt noch ein leichter Geruch von gebratenen Zwiebeln und
Speck in die Nase. Frei nach dem Motto wildes, weites Land und
Lagerfeuerromantik. Man sagt so manchem Bourbon nach, er hätte einen leichten
Geruch nach Klebstoff. Dies wird nicht immer als angenehm empfunden. Dieser
markante Geruch fehlt hier komplett.
Tasting:
Für einen Bourbon ist der Abgang angenehm mild, aber trotzdem würzig. Diese gut
eingebundene Würzigkeit paart sich mit Aromen von Vanille und Karamell. Eine
leichte Holznote ist ebenfalls unverkennbar. Wer den Ranch Wood länger auf der
Zunge lässt, dem offenbaren sich noch Annoncen von Zitronenschale, Laugengebäck
und Himbeergeist. Der verwendete Roggen lässt sich ebenfalls erahnen.
Abgang:
Der Ranch Wood hält sich erstaunlich lange und wohlwollend im Abgang und bringt
dabei noch Röstaromen und Vanillearomen mit sich. Der durchaus süße Abgang hat
auch eine angenehm wärmende Wirkung, die auch eine Zeit anhält. Aber dennoch
lässt sich eine leichte Schärfe und eine bittere Note im Abgang nicht
abstreiten. Die Schärfe liegt unter anderem daran, dass für den Bourbon nur neue
Fässer in Frage kommen.
Fazit:
Der Ranch Wood ist genau das, was man von einem Bourbon zu erwarten hat. Er
überzeugt mit seiner einfachen Art, obwohl ihm das typisch Widerspenstige für
einen Bourbon fehlt. Diese Eigenschaft lehnt sich an den Jim Beam White Lable
an. Der Ranch Wood Whiskey kann auch in großen Schlucken ohne Probleme genossen
werden. Wer auf seiner Party nicht unbedingt viel Budget zur Verfügung hat,
hier kann durchaus gespart werden. Denn auch zum mischen für ein Cola-Whiskey
etwa lässt er sich durchaus verwenden.
Fakten am Rande:
Wer nach der Herkunft des Ranch Wood sucht, findet auf dem Etikett eine
Information, die „Distilled and shipped by Willow Springs Distilling Co.,
Kentucky, USA“ besagt. Der Gewohnheit nach sollte es eigentlich „distilled and
botteld by“ heißen. Daraus lässt sich schließen, dass die Abfüllung in Flaschen
nicht direkt von Willow Springs erfolgt. Vermutlich wird der Whiskey in
Plastiktanks abgefüllt und verschifft. Im jeweiligen Verkaufsland wird er dann
in Flaschen abgefüllt. Daraus würde sich der Vorteil ergeben, eine größere
Menge pro Schiffscontainer zu transportieren. Dies schlägt sich wiederum mit
niedrigeren Transportkosten nieder., weil an Verpackungsgewicht gespart wird.
Dies würde auch den auffallend günstigen Preis erklären, um den er im Diskonter
zu haben ist. Importeur für den Ranchwood is die YLLDAL International GmbH mit
Sitz in Hamburg. Dieses Unternehmen gehört der Firma BORCO, die sich auf den
Import von Spirituosen spezialisiert hat. Durch BORCO finden auch noch andere
amerikanische Whiskeys ihren Weg nach Europa.
In einem Blind-Tasting schnitt der Ranch Wood erstaunlich gut ab. 5 günstige
Bourbons aus dem Diskonter stellten sich dem Marktführer Jim Beam White Lable.
Was mit gemischten Gefühlen begann, endete für den Ranch Wood überraschend gut.
Überraschend verwies er den Martführer in die Ränge. Mag es dem Ranch Wood auch
etwas an Komplexität und Aroma fehlen, für den günstigen Preis, um den man ihn
erhält passt es auf jeden Fall.
Ich mag Whiskey wie diesen! Mit seinem typisch würzigen Geschmack, verbunden mit der vorhandenen Holznote. Und dem Alkoholgeschmack halt. Wenn ich das alles zusammen rechne, mag ich wohl Bourbon! Und den trinke ich auch sehr gern (in Maßen!) pur, ohne Eis und andere Verdünner! Aber auch mit Cola mag ich ihn! Am liebsten das „Gemisch“, was es bei „PENNY“ für 158,- Euro oder so gibt. Weil ich hier der typische Geschmack, die Holznote, die Würzigkeit – und auch der Alkohol immer noch da ist. (Komisch, mir ist noch nie so ein (für Mich) perfektes Cola/Gemisch gelungen, wie es das in den o, g. Dosen gibt.
Ich habe andere Bourbon-Whiskeys von Disvountern probiert, von LIDL (der noch am ehesten an RANCH WOOD PENNY ran kam), von Aldi (kann man vergessen, blass, nichtssagend, pappig…) – mehr habe ich dann gar nicht versucht… Für mich ist der RANCH WOOD PENNY eine echte Alternative zu den viel preisintensiveren „Marken“-Sorten, die ja auch nur „mit Wasser kochen“ und unterm Strich – und ohne ihren Namen und ihre Werbung – auch nichts Besseres hin kriegen!
BTW: Ich bin ja gelernter DDR-Bürger…! Und in der DDR gab es auch Whiskey, eine Sorte, nannte sich „Der Falckner“, hatte auch 40%, und was dennoch alles, wirklich ALLES, nur Whiskey nicht mal ansatzweise! Insoweit urteilen wir hier auf einem sehr hohen Niveau über heutige Produkte!
Mein Nachname ist TONAK…! Und der Preis des Penny-Gemisches ist 1,58 Euro!